Dezember 2024 - Bilanz in Deutschlands Skigebieten
Top-Bedingungen in den Weihnachtsferien lassen Liftbetreiber aufatmen – aber nur im Süden
Endlich mal wieder Schnee und schönstes Winterwetter zur richtigen Zeit. So lautete das nach den schwierigen beiden letzten Wintern erleichterte Fazit vieler deutscher Seilbahn- und Skiliftbetreiber zum Monatsende. Zwar brachte der Dezember 2024 insgesamt weniger Schnee und Schneistunden als im Vorjahr. Aber während 2023 nur die erste Monatshälfte winterlich ausfiel, kam die Kälte heuer pünktlich zum Fest und das Weihnachtstauwetter fiel aus. Das sorgte in zahlreichen Skigebieten für Besucherrekorde, allerdings gab es regional deutliche Unterschiede.
„Wenn’s Schnee hat, kommen die Leut‘“ – diese Binsenweisheit der Branche bestätigte der Dezember 2024 eindrucksvoll. Kommen zum Schnee noch blauer Himmel und Freizeit dank Ferien hinzu, lockt das Angebot der Bergbahnen die Menschen wie eh und je in Scharen in die Berge. Die zuletzt teils deutlich gestiegenen Ticketpreise haben der Lust auf den Schnee offenbar keinen Abbruch getan.
„Wir kämpfen seit unserem ersten Öffnungstag ums Überleben – wegen der Menschenmassen,“ fasst es ein bayerischer Bergbahnchef zusammen. Letztes Jahr war es in den Weihnachtsferien eher der Schneemangel, der die Liftbetreiber landesweit extrem herausforderte. Dieses Jahr gab es teilweise sogar in bayerischen Städten weiße Weihnacht. In den deutschen Skigebieten waren im Dezember bis zu 445 Pistenkilometer geöffnet. Das waren 6,8% mehr als im Vorjahresdezember und 12,3% mehr als im 4-Jahres-Durchschnitt.
In der für das Geschäft besonders maßgeblichen Woche vom 25.-31.12. standen durchschnittlich 410 km Pisten in den deutschen Skigebieten zur Verfügung und damit fast doppelt so viele wie im Vorjahr (211 km). Gegenüber dem 4-Jahres-Mittel von 344 km eine Steigerung um 19%. Insgesamt waren an jedem Dezembertag durchschnittlich 151 Pistenkilometer verfügbar. Im letzten Jahr waren es 234 km – nur eben nicht ganz zur richtigen Zeit. Das 4-Jahres-Mittel für den Dezember beträgt 184 km.
Insgesamt waren im Dezember 2024 bis zu 48% der Skigebiete geöffnet, die meisten am 29. Dezember, nachdem es Heiligabend verbreitet Neuschnee und anschließend kalte Nächte gegeben hatte. Im Dezember letzten Jahres waren bis zu 58% der Skigebiete geöffnet gewesen und im 4-Jahres-Durchschnitt des Dezembers 45% – dieser wurde also leicht übertroffen. In der ersten Dezemberwoche waren nur 4 bis 5 Skigebiete geöffnet, Schneefälle zur Monatsmitte sorgten für eine erste nennenswerte Angebotserweiterung.
Die Saison startete indes bereits im November: Am 15.11. ging mit dem 8er-Sessel am Winterberger Poppenberg die erste Anlage in Betrieb, dank der dort eingesetzten temperaturunabhängigen Beschneiung. Die ersten beiden Skigebiete, die unbeschneite Pisten öffnen konnten, waren am 22.11. der Kandel und Kalte Herberge im Schwarzwald. Einen Tag später gingen weitere 12 Ski-gebiete im Allgäu und im Schwarzwald in Betrieb, auf überwiegend beschneiten Abfahrten.
An diesem Wochenende lagen rund 30% der Bundesrepublik unter einer Schneedecke. Anfang Dezember war Deutschland dann wieder weitgehend schneefrei. Der durchschnittliche Schneebedeckungsgrad der letzten 20 Jahre konnte im Dezember an keinem einzigen Tag erreicht werden. Statt der üblichen rund 20% im Monatsdurchschnitt waren es bis Weihnachten durchgehend unter 5% und auch ab den Feiertagen beschränkte sich der Schnee auf die Gebirgslagen und das Alpenvorland und bedeckte weniger als 10% der Landesfläche.
In den neun wichtigsten deutschen Skiregionen fiel die Dezemberbilanz sehr unterschiedlich aus. Sie reichte von eitel Sonnenschein im Allgäu bis zum Totalausfall im Harz.
Das Montenius Saisonmonitoring wird in den Regionen Oberbayern, Allgäu, Schwarzwald. Sauerland, Bayerischer Wald, Erzgebirge, Schwäbische Alb, Harz, Thüringer Wald und übrigen Mittelgebirgen erhoben. Die monatliche Auswertung aus zahlreichen Skigebieten umfasst die Anzahl der Pisten in Betrieb, Temperaturen, Schneetage und maximale Schneehöhen.
Die vollständigen regionalen Ergebnisse finden Sie als Download als PDF-Datei.
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